Meine Lehren von der RETTmobil

Ich war heute als Herausgeber der Zeitschrift retten! auf der RETTmobil in Fulda unterwegs.  Das letzte Mal war ich vor geschlagenen 14 Jahren dort, da hat sich in der Zwischenzeit schon Einiges getan. Der Fokus liegt weiterhin ganz auf der Industrieschau, als großer Fortbildungsfreak hätte ich mir natürlich gewünscht, dass es auch eine breitere Fortbildungspalette gibt  bzw. die Veranstaltungen nicht an die weit entfernte Feuerwache ausgelagert werden müßten. Ich denke gerade für das nichtärztliche Rettungsdienstpersonal wäre es eine große Bereicherung, wenn man sich auch mehr den fachlichen Themen widmen könnte.

Es ist schon erstaunlich, was die „Rettungsindustrie“ heute so alles hergibt: Fahrzeuge, Fahrzeugausstattung, Geräte aller Art, Bekleidung, sonstige Ausrüstung, Verlage, Fortbildungsanbieter u.v.m. Bei manchen Ausstellungsstücken hatte ich auch das Gefühl, dass da auch eher das Kind im Manne (oder der Frau) angesprochen wurde, aber das darf ja bei dem anstrengenden und mitunter belastenden Job auch mal sein.

Was merklich war ist, dass die Ressource und somit "Ware" MENSCH auch auf dieser Messe eine zunehmende Rolle spielt. Der Personalmarkt qualifizierter Mitarbeiter ist leer und die Angestellten geben sich auch nicht mehr einfach "nur" mit einer Stelle zufrieden, da müssen sich die Hilfsorganisationen schon etwas einfallen lassen. Die Einen probieren es mit Aus- und Fortbildung, die Anderen eben durch hochwertige Bekleidung oder vielleicht über Fahrzeuge, die qualitativ über der Zweckmäßigkeit liegen. Auch technische Hilfen wie elektrische Tragegestelle etc. schonen den Mitarbeiter und tragen zur Gesundheitsförderung bei.

Fazit zur Veranstaltung an sich: Es ist eine etablierte sowie breit aufgestellte und große Veranstaltung, die somit auch per se sehr einflussreich ist. Allerdings bleibt man meiner Meinung nach hier hinter den Möglichkeiten weit zurück. Es ließe sich bei der großen Besucherzahl und somit Lobby deutlich mehr erreichen. Aber dies lässt sich halt (leider) nicht in einem monetären Veranstaltungsgewinn ausdrücken.

 

Persönlich hat es mich riesig gefreut zwischen der ganzen Technik auch einige „alte“ Kollegen wieder getroffen zu haben, die ich teilweise seit Jahren schon leider nicht mehr persönlich gesehen habe. Habt alle herzlichen Dank für die schönen Begegnungen!

 

Der Thieme-Verlag ist mit einem großen sowie hellen Stand vertreten, der zum Blättern in den ausliegenden Fachzeitschriften und Sachbüchern aus dem notfallmedizinischen Verlagsprogramm einlädt. Natürlich geht es selbstverständlich auch darum neue Leser zu gewinnen und die Produkte vor zu stellen, es ist den Anwesenden Verlagsmitarbeitern aber ein ebenso großes Anliegen ein Feedback von den „erfahrenen“ Lesern zu bekommen. Es ist nämlich eine Schwäche der Printmedien, dass man nicht so einfach an ein fundiertes und breites Feedback kommen kann, da ist dann eine so gut besuchte Veranstaltung eine große Chance für den Verlag und uns Herausgeber. Nur weil mir vielleicht ein Thema oder Artikel gut gefällt, muss es noch lange nicht bei der Mehrheit der Leser so sein.

Ich kann nur alle Leser von Thieme-Produkten, uns insbesondere die retten!-Leser, ermutigen an den Stand zu kommen und mit uns zu diskutieren und hierdurch selbst einen aktiven Part in der Zeitschriftengestaltung zu übernehmen. Am Besten geht es eben in einem persönlichen Gespräch vor Ort, aber man kann natürlich auch jederzeit schriftlich an die Redaktion mit Wünschen und Kritik herantreten. Ich bin natürlich auch für Rückmeldungen dankbar, die direkt an mich gerichtet werden, ich reiche es dann weiter.

 

PS: Ich hab mir da noch ein praktisches schnuckliges kleines First-Responder-Auto ideal für den Einsatz auf dem Lande bestellt, ich hätte es auch gleich mitgenommen, aber sie wollten es mir nicht einpacken...