European Resuscitation Council (ERC)

2005 besuchten Sieglinde und ich als Rettungsdienstler und vorklinische Medizinstudenten unseren ersten ERC ALS Kurs in Bühl. Dies war unbestritten ein Meilenstein in unserer beruflichen und persönlichen Entwicklung . Ich bin weiterhin dem ERC und der deutschen Abteilung GRC sehr verbunden.

Happy - ERC EPALS-Kurs in Freiburg

Das Fachwissen und Fertigkeiten leider nur eine gewisse Halbwertszeit haben ist allgemein bekannt und wird immer wieder betont. Doch will man es bei sich selbst nicht wahrhaben bzw. es geht ohne bösen Willen im allgemeinen Trubel unter.

So erging es mir nun mit dem European Paediatric Advanced Life Support Course (EPALS), den ich vor stolzen 15 Jahren in Siegen absolviert habe. Zwar hatte ich in diesem Kurskonzept sogar in den ersten Folgejahren etwas unterrichtet, aber nun waren über 10 Jahre vergangen, ehe ich diesen Mißstand angehen konnte und diesen Kurs nun an der Uniklinik Freiburg erneut besuchen durfte.

Ich bin hoch erfreut, wie sich das Kurskonzept des EPALS in den letzten Jahren weiterentwickelt und professionalisiert hat. Die Vorbereitung erfolgt weitestgehend als E-Learning, das Kursmanual dient nur noch der Vertiefung. Das es in deutscher Sprache und ohne Übersetzungsfehler vorliegt ist heute selbstverständlich, was aber nicht immer so wahr. Aber auch inhaltlich gab es einige Weiterentwicklungen mit didaktischen Optimierungen und Ergänzungen, die den Bedürfnissen der Erwachsenenpädagogik gerecht werden, ohne dass durch übertriebene Vereinfachungen die fachliche Tiefe des heterogenen pädiatrischen Patientenguts darunter leidet.

Trotzdem bin ich davon überzeugt, dass der Kurserfolg dennoch mindestens zur Hälfte von den Instruktoren und der Kursorganisation abhängt. Und hier kann ich auch nur ein ganz großes Lob aussprechen: Die Faculty um Kursdirektor Dr. Klemens Baldas war überragend (sowohl fachlich als menschlich) und „trug“ die Teilnehmer durch den Kurs, so dass jeder Teilnehmer sein volles Potential entfalten konnte und förmlich von der hohen Motivation der Instruktoren angesteckt wurde. Die gute Kursorganisation und -logistik vervollständigte den Lernerfolg.

Ich bin fest davon überzeugt, dass dadurch nicht nur die Teilnehmer, sondern auch deren jungen Patienten, nachhaltig profitieren.

 

Hinter einer erfolgreichen Veranstaltung muss es jedoch auch immer eine Institution geben, die dies ermöglicht, und hier hat sich in Freiburg die letzten Jahre wirklich ein starkes Konstrukt entwickelt:

Der GRC Kursort Freiburg wird gebildet aus dem Universitäts-Notfallzentrum (UNZ) bzw. Zentrum für Notfall- und Rettungsmedizin unter der Leitung von Prof. Hans-Jörg Busch sowie der Klinik für Anästhesiologie, Intensiv- und Notfallmedizin am St. Josefskrankenhaus Freiburg unter der Leitung von Prof. Michael Müller.

Beide Institutionen sorgen dafür, dass die Arbeit des German Resuscitation Council (GRC) als nationaler Teil des ERC in Freiburg sehr stark repräsentiert wird.

 

Somit war es für den Land- und Bergdoktor sowie notfallmedizinischer Straßenköter, wie ich mich immer gern bezeichne, ein erlebnis- und erfolgreiches „back to the roots“ und Ausflug in die Stadt 

Ich fühle mich nun wieder gut fachlich aufgefrischt und bereit für eine moderne und leitliniengetreue Behandlung junger Notfallpatienten gerade in einer Umgebung, in der zumeist keine schnelle pädiatrische Hilfe verfügbar ist.

 

Aber es bleibt dabei: Wissen hat eine Halbwertszeit, daher will ich demütig nun besser am Ball bleiben.

Veranstaltungsnachlese: ERC GIC in Innsbruck

Eines meiner Jahreshighlights war erneut die Trainertätigkeit beim ERC Generic Instructor Course in Innsbruck. Und hierfür gibt es vielerlei Gründe: Eine eigentliche Nebensächlichkeit drängt sich hier schon mit in den Vordergrund. Die Bildungseinrichtung Grillhof des Landes Tirol in Vill bei Innsbruck ist nicht nur modern und ansprechend ausgestattet, sondern hat auch einen phantastisch schönen Ausblick auf die sog. Nordkette. Eigentlich könnte ich mich wie ein kleiner Bub verträumt ans Fenster stellen und in die Berge oder zum Wild auf die Lichtung blicken. Aber "Ablenkung" von diesem Ausblick ist nah: Ich durfte durch meine Besuche die letzten Jahre unglaublich viele liebe Menschen kennenlernen, die ich absolut als meine guten Freunde bezeichnen würde. Viele sehe ich leider nur einmal im Jahr, aber dann geht dafür das Herz auf und die berühmte tiroler Gastfreundschaft setzt dem Ganzen dann noch den I-Punkt auf.

Auch wenn dies ja schon Alles Grund genug wäre nach Innsbruck zu kommen macht es mir eine unglaubliche Freude dort die angehenden ERC Instruktoren aus zu bilden. In komprimierter Form wird hier innerhalb von zwei Tagen sehr praxisnah und verbunden mit vielen Übungen das Handwerkszeug des ERC Instruktors vermittelt. Ich bilde mir jedoch ein, und es ist der Anspruch der gesamten Faculty, dass man auch außerhalb der ERC Kurse von dieser Veranstaltung profitieren kann.

Zusätzlich vernetzt man sich durch solche Veranstaltungen immer besser im ganzen deutschsprachigen Raum. So sass ich nach gut zwei Tagen, die wie im Fluge vergingen, wieder mit vielen neuen Ideen und Impulsen im Kopf im Zug Richtung Heimat.

Doch es ist nicht wie nach einem anstrengenden Ausdauerwettkampf, bei dem man zunächst erst mal etwas Abstand braucht, ich wäre jetzt schon wieder hoch motiviert und "heiß" auf einen erneuten interessanten Kurs mit dieser Bergkulisse. Die Zeit wird kommen, ich freu mich drauf...

Rückblick auf den ERC GIC in Innsbruck

Ich komme heute erneut ganz beflügelt von einem weiteren ERC GIC aus Innsbruck zurück. Die Gründe für diese Euphorie sind vielschichtig:

Ich durfte so viele langjährige ERC-Weggefährten wiedersehen, die mir sehr gute und treue  Freunde geworden sind, so dass die Tage in Innsbruck wieder voller wertvoller und warmherziger menschlicher Begegnungen war. Weiter ist der Grillhof dort eine geniale Veranstaltungslocation und die Kursorganisation ein Traum.

Trotzdem war ich natürlich aber hauptsächlich wegen des Kurses dort: Ich habe große Freude daran künftige Instruktoren aus zu bilden und gleichzeitig aber auch viel von den Teilnehmern lernen zu dürfen. Das GIC-Kursformat bietet über zwei Tage einen fundierten Einblick in die Medizindidaktik. Die Kollegen aus Österreich haben zudem in den letzten Jahren den Kurs extrem erfolgreich und inhaltlich ansprechend fortentwickelt, wozu ich den Kollegen herzlich gratulieren möchte. Habt herzlichen Dank, dass ich auf diesem Wege an dieser so positiven Entwicklung partizipieren darf. Die dort gewonnenen Erkenntnisse stellen somit für mich auch persönlich einen großen Mehrwert dar, die mich motivieren dem ERC auch weiterhin treu zu bleiben.

Ich bewundere die neuen Instruktoren-Kollegen für Ihre hohe intrinsische Motivation, die sie 1:1 in ein segensreiches Engagement trotz hoher Belastungen im (Berufs-) Alltag umsetzen. Wenn ich sie frage "Warum willst Du Instruktor beim ERC werden?" erwidern sie mir altruistisch Aussagen wie "Weil ich neue Provider ausbilden will, damit diese dann mehr Leben retten!" Dies stimmt natürlich und ihr Ziel ehrt sie, aber ich empfehle dennoch auf den eigenen Mehrwert auch zu achten, da dies für das langfristige Durchhaltevermögen meiner Meinung nach essentiell ist. Ich kann glücklicherweise diese Frage bejahen, weil ich von jedem Kurs notfallmedizinisch wie edukativ immer und immer wieder profitiere, sei es durch neue Aspekte und Hinweise oder auch durch Verstetigung des eigenen Wissens bzw, Fähigkeiten.

Besuch bei Freunden: ERC GIC-Kurs in Innsbruck

Meine Freude war unglaublich groß, als ich am 1. Advent erneut als Instruktor zum ERC GIC-Kurs nach Innsbruck eingeladen wurde. Und diese Vorfreude bestätigte sich vor Ort noch viel mehr: Mit vielen mir zum Teil jahrelangen und lieb gewordenen Weggefährten durfte ich diesen Kurs gestalten, hatte aber auch die Möglichkeit in der Faculty und unter den Teilnehmern sehr wertvolle und bereichernde neue Kontakte zu knüpfen und von diesen lieben Menschen viel zu lernen.

Aber natürlich geht es nicht nur um das Networking und die Freundschaftspflege, sondern vielmehr auch um die Inhalte: Die angehenden ERC-Instruktoren aller Kursformate erhalten in zwei vollgepackten Tagen eine medizindidaktische Grundausbildung. Hierbei geht es nur am Rande um die dahinter stehenden Theorien, sondern ganz pragmatisch um die Umsetzung der Unterrichtsprinzipien des ERC in den einzelnen Kursen. Vermittelt wird aber auch die Idee und Philosophie des ERC-Kurssystems.

Die österreichischen Kollegen des ARC (Austrian Resuscitation Council) arbeiten extrem engagiert und motiviert an einer nachhaltigen und langfristigen Verbreitung des Kurssystems. Es wurden seit 2001 tausende Teilnehmer in Österreich im Bereich BLS, ILS, ALS, EPALS und ETC ausgebildet und es gingen daraus auch hunderte Instruktoren hervor. Glücklicherweise werden die Kursorganisatoren aber nicht müde und arbeiten weiterhin aktiv an der Weiterentwicklung und anhaltenden Etablierung der Kurse in der österreichischen Notfallmedizin. Aber auch viele ausländische Teilnehmer waren bereits zu Gast und trugen die Inhalte und die Ideen in ihre Herkunftsländer, nicht nur deswegen messe ich dem ARC eine Vorbildrolle innerhalb des ERC bei.

Stellvertretend für die vielen erstklassigen Kollegen vor Ort möchte ich Lucas Pflanzl-Knicazek erwähnen, der diesmal maßgeblich als Educator den Kurs prägte - mit seiner extrem hohen medizindidaktischen Fachkenntnis verbunden mit einer sehr humorvollen Art ist er echt der Knaller. Er steckt derzeit viel Arbeit und Mühe in die Weiterentwicklung des GIC-Kurses und erntet dabei viel Lob von den Teilnehmern und Instruktoren - ich wünsche ihm dabei weiterhin viel Erfolg, ich glaube die Mühe lohnt sich!

Schade, dass die anstrengende aber noch viel mehr schöne Zeit in Tirol schon wieder vorbei ist, aber wie heißt es so schön: "Nach dem Kurs ist vor dem Kurs!"

ERC Generic Instructor Course (GIC) am Kurszentrum Ulm

Ich sitze gerade im Zug nach Ulm um dort bei einem GIC als Instruktor mit zu wirken. Es ist mir nicht leicht gefallen bei dem sommerlichen Wetter meine tolle Familie und liebe Freunde, welche gerade zu Besuch sind, im Stich zu lassen. Dennoch sitze ich mit großer Vorfreude im Zug: Zum Einen weil ich mich unglaublich auf meine Instruktorenkollegen freue, die ich mitunter schon lange nicht mehr gesehen habe, ich ihnen aber dennoch sehr freundschaftlich verbunden bin - so wird solch ein Kurs schnell zum "Familientreffen". 

Zum Anderen freue ich mich auf die Kursteilnehmer, denn sie haben sich ja vorab durch herausragende Leistungen in unterschiedlichen Bereichen positiv hervorgetan und sich somit überhaupt erst für den Kurs qualifiziert. Wie immer beim GIC wird auch diesmal die Motivation und Lern-/Arbeitsfreude maximal sein. So weiß ich schon jetzt, dass ich am Samstagabend nach dem Kurs sehr erschöpft aber dennoch erfüllt und glücklich/zufrieden zurück fahren werde.

Auch wenn sich Instruktoren wie Teilnehmer intensiv auf den Kurs vorbereiten, so bleibt doch sehr wenig Zeit im Kurs alle Themen angemessen zu würdigen. Es ist natürlich unmöglich innerhalb von zwei Tagen die gesamte Medizindidaktik ab zu handeln. Aber ich bin von dem interaktiven und sehr praxisnahen Kurskonzept sehr überzeugt, daher nehme ich auch gern die Mühe und Abwesenheit von daheim auf mich. Ich profitiere nämlich auch selbst immens vom Kurs: Ich wiederhole so selber nochmal die Inhalte wiederholen, ich darf hoch motivierte Kursteilnehmer unterrichten und mich mit ihnen kollegial austauschen. Verbunden mit einer angenehmen Lernatmosphäre und -umfeld ist es auch für mich sehr gewinnbringend.

Die vermittelten Themen sind auch nicht nur bei ERC-Kursen anwendbar, sondern bei jeder Art von Unterrichtsveranstaltung und auch darüber hinaus.

Wir werden es jedenfalls krachen lassen um einen maximalen Benefit für alle Beteiligten zu erreichen. Let's go!