Der Notarztkurs Langenargen im Herbst 2018 gehört der Vergangenheit an. Von Sonntag bis Mittwoch durfte ich erneut dieser Veranstaltung beiwohnen und mich durch zwei Vorträge und drei Tage Praktikumsbetreuung aktiv einbringen.
Voller Dankbarkeit blicke ich auf die Veranstaltung zurück:
1.) Hervorragende 100 Teilnehmer, die mir wieder viel beigebracht haben. Alle natürlich und selbstverständlich mit unterschiedlichen Stärken und Schwächen, die mir abverlangen mich individuell und ergebnisorientiert auf die Teilnehmer ein zu stellen. Ich hatte ja den Eindruck, dass die Teilnehmer immer jünger werden, aber dieser Zahn wurde mir rasch gezogen, es liegt wohl eher daran, dass ich seit acht Jahren den Kurs begleite und ich daher älter werde... Naja...
Jedenfalls haben die Teilnehmer mir wieder geholfen einen realistischen und optimistischen Blick auf den notärztlichen Nachwuchs zu gewinnen. Größtenteils kann ich ihnen in der Theorie nichts bei bringen und sie brennen für ihre Tätigkeit, da habe ich es als Ausbilder leicht und ich blicke beruhigt in die Zukunft. Vielleicht glaubt es nicht jeder, aber ich bin ein recht selbstkritischer und manchmal auch unsicherer Notfallmediziner. Nicht immer bin ich mir sicher, ob ich den an mich gestellten Aufgaben gerecht werde und ob die gemachten Erfahrungen und Routinen für mich hilfreich sind. Im Rahmen eines solchen Kurses kann ich mich dann wieder kalibrieren und austarieren in dem ich zur Einsicht gelange, dass ich meinen Job zumeist wohl ganz ordentlich mache. Diese Selbstreflexion ist mir in den mitunter trutzigen Diensten nicht immer möglich.
2.) Ein Wiedersehen mit lieben Kollegen, die ich sonst leider nicht häufiger treffen kann. Nein, sie sind zwar auch Kollegen, aber noch mehr sehr lieb gewordene und außerordentlich bedeutsame Freunde für mich. Ich habe sehr viel Spass und Freude mit ihnen und sie halten mir hilfreich den Spiegel vor, damit ich mich in meinem manchmal chaotischen Leben besser orientieren kann.
3.) Es ist für mich eine sagenhafte Möglichkeit an meinen medizindidaktischen Fertigkeiten zu feilen, jeder "Jahrgang" an Teilnehmern ist anders und hat eigene Bedürfnisse und Ansprüche. Nicht nur der Kursleitung, sondern auch allen Dozenten und Tutoren ist es ein Anliegen den Kurs permanent weiter zu entwickeln und optimieren. Alle Beteiligten machen den Kurs nicht nur freiwillig (wäre ja noch schöner), sondern mit hoher intrinsischer Motivation und Begeisterung für die Thematik sowie die Veranstaltung an sich. Ich denke und hoffe, dass wir dies auch ehrlich/offen leben und somit für de Teilnehmer spürbar ist.
4.) Der Ort Langenargen, das Hotel Engel sowie das Schloss Montfort sorgen bei mir trotz der anfallenden Arbeit für mich dennoch innerhalb kürzester Zeit für ein Urlaubsgefühl und ich kann somit viel Kraft schöpfen.
Ich habe wieder in vieler Hinsicht viel gelernt und wieder sehr viele schöne Momente erleben dürfen: Ich hatte fachliche "Aha-Erlebnisse", konnte mir viele Kniffe abschauen, habe viel gelacht und auch einige wertvolle persönliche Begegnungen und Momente. Auf jeden Fall wurden auch wieder neue Projekte angestossen, auf die ich mich sehr freue und ich wurde mit vielen schönen Inspirationen beschenkt, so dass ich hoch motiviert nach Hause gefahren bin.
Ich wünsche allen Teilnehmer für die Zukunft alles Gute und eine erfolgreiche und befriedigende Tätigkeit als Notärztin/Notarzt. Ich freue mich über jede Rückmeldung, wie es Euch so ergeht.
Und meine Kollegen sollen gefälligst so liebenswürdig bleiben wie sie sind ;-)
Bevor es Unklarheiten gibt, worüber ich schreibe: www.notarztkurs.de
Ich freue mich schon jetzt auf März 2019 und die nächste Auflage des Kurses!