Muskelkater

Gestern war ich nach viel zu langer Pause mal wieder beim Bodypump und genieße heute den daraus resultierenden Muskelkater. Es hat mir wieder sehr viel Spass gemacht mich aus zu powern und an meine Grenzen zu gehen. Getrübt wurde die Begeisterung nur von meiner Verärgerung über mich selbst, dass ich so lange schon nicht mehr dort war bzw. allgemein die letzten Wochen so wenig Sport getrieben habe. Woran es lag? Ich mutete mir und meiner Familie mit vielen Diensten und anderen Terminen extrem/zu viel zu und musste daher Abstriche machen, aber das Wort "innerer Schweinehund" möchte ich doch auch in den Mund nehmen...

Naja, nützt jetzt auch nichts beschämt zurück zu schauen, sondern vielmehr motiviert nach vorne. Bei meinen Dienstplänen tue ich mich mit den Kursangeboten natürlich nicht immer leicht, aber man kann ja auch noch anders Sport treiben wie mal wieder die Laufschuhe schnüren oder das Rad anstatt das Auto zu nehmen.

Jedenfalls regte mich das Training und noch vielmehr der anschließende von mir "heiß"geliebte Saunagang zum Nachdenken an: Wieviel mir der Sport doch bedeutet und wie wichtig er auch für mich ist. Die Waage war die letzten Wochen bei mir irgendwie kaputt, jedenfalls zeigt sie immer höhere Werte an... es macht mir große Freude die wachsende Fitness zu spüren und nicht so schnell körperlich schlapp zu sein...es ist für mich ein Aspekt der Achtsamkeit, denn man hört mal in sich hinein und nimmt sich wahr...für meine Resilienz ist körperliche Leistungsfähigkeit auch sehr wichtig, denn sie hilft mir mich auch nach Belastungen wieder auf zu richten... von der körperlichen Gesundheitsförderung mal ganz zu schweigen...

Auf jeden Fall trägt physikalische Fitness meiner Meinung nach auch immens zur persönlichen Performance bei.

Habe mir sogleich fest vorgenommen mich in der nächsten Zeit ausgiebig mit dem weiten Feld der Performance zu beschäftigen. Finde den zwar recht abstrakten Begriff der Performance eigentlich viel spannender als die Bereiche der Human Factors, die sich hauptsächlich mit Fehlern im weiteren Sinne beschäftigen. Die schlimmen Folgen von Fehlern haben (berechtigter- und glücklicherweise) dazu geführt, dass die Fehlerforschung einen erheblichen Aufschwung erfahren hat mit vielen guten und hilfreichen Erkenntnissen auch für die Ausbildung etc (wie CRM u.v.m.). Die Performanceforschung steckt da noch deutlich mehr in den Kinderschuhen und wird bisher hauptsächlich im Leistungssport voran getrieben. Immerhin haben die Kollegen der London Air Ambulance dieser Thematik bereits eine eigene Tagung gewidmet - konnte leider wegen einer Parallelveranstaltung nicht hin - ich hoffe auf eine Neuauflage...

Ich denke man sollte sich auch in der Akutmedizin mehr damit befassen bzw. könnte dadurch meiner Überzeugung nach viel erreichen.

Ich will in der kommenden Zeit mich daher in ein paar Blogbeiträgen mit der Performance auseinandersetzen, da bekanntlich "der Weg das Ziel ist" freue ich mich schon sehr auf das Erarbeiten der Artikel und dann auch sehr auf Eure Meinung und Rückmeldungen hierzu.