Denkzettel: Ein Vorbild für die ganze Familie – Feuerwehrmann Sam

Im Urlaub meinte mein vierjähriger Sohn Benedikt zu mir: „Schau mit mir Feuerwehrmann Sam, ist wichtig für Deine Arbeit!“

Erklärend muss man sagen, dass ich für ihn omnipotent für alle Blaulichtorganisationen tätig bin. Ich nahm schmunzelnd sein Fortbildungsangebot für mich an...

Und ich muss sagen, Benedikt hat recht und ich durfte dadurch wirklich eine Vorbildpersönlichkeit ganz ohne Heldenallüren kennen gelernt, von dem man/ich sich eine Scheibe abschneiden kann.

 

Schon im Eingangslied kommen wichtige Persönlichkeitsmerkmale Sams zur Sprache: „ Ganz egal was auch passeiert, er bleibt ruhig und konzentriert. ... Was immer Dich bedroht, Sam hilft Dir in der Not!“

 

Sam versteht sich sicherlich selbst nicht als Held, dazu ist er viel zu bescheiden. Er scheint immer im Dienst zu sein oder ist zumindest erreichbar und übernimmt ohne Murren auch dann Einsätze (extrem arbeitgeberfreundlich, eine Gewerkschaft, Ruhezeiten o.ä. kommen nie zur Sprache). Generell geht er mit großem Engagement und Arbeitseifer an jeden Einsatz heran. Er erscheint stets kompetent, ist freundlich, handelt besonnen, planvoll und ressourcenorientiert. Er bedankt sich stets bei seinen Teamkollegen für ihren Einsatz und beweist generell eine hohe Team(-leitungs)fähigkeit ohne Machtpositionen oder direkte Führungsrollen zu beanspruchen. Er übernimmt selbstverständlich Verantwortung, ohne sich aber in den Vordergrund zu stellen. Kindern bringt er gerne etwas bei, gerade was die Brandschutzerziehung und Unfallprävention angeht – so wird er für alle Kinder zur ausgesprochenen Vertrauensperson und ‚role model’.

Mit seinem Chef Hauptfeuerwehrmann Steel hat er ein ausgesprochen gutes Verhältnis und akzeptiert voll seine Seniorität und Autorität, auch wenn er eigentlich nie am wirklichen Einsatzgeschehen teilnimmt. Der Kollege Elvis ist sicherlich nicht hochintelligent und es unterläuft im manch Missgeschick, dennoch ist Sam nie genervt sondern unterstützt kameradschaftlich Elvis ohne auf seinen Defiziten herum zu hacken. Der Kollegin Penny tritt er höflich und zuvorkommend entgegen, akzeptiert sie vollkommen (kein Genderproblem) und tritt auch nicht als Macho in Erscheinung. Zu meiner persönlichen Freude kooperiert Sam auch besonders gut mit Bergwachtler und Hubschrauberpilot TOM THOMAS – auch wenn ich nicht weiss an wen dieser mich erinnert...

Helen Flood, die Gemeindekrankenschwester, kann dank Sams Hilfe die Notfallmedizin souverän abdecken, so dass auch kein Emergency Medical Service (EMS) bzw. Ambulance Service notwendig wird. Ich brauch kaum darauf hinweisen, dass es in Pontypandy auch keine Polizei gibt....

 

Die Gemeinde Pontypandy an sich kann natürlich auch sehr froh sein, dass Sam trotz seiner weitreichenden Expertise seiner Heimat treu bleibt, auch wenn es sicherlich nicht der Nabel der Welt ist und die Herausforderungen als Feuerwehrmann in einer Stadt vermutlich größer werden.

 

Ich bitte auch diesen Artikel mit Augenzwinkern zu sehen, insbesondere bitte ich alle eingefleischten „Feuerwehrmann-Sam-Fans“  für die sehr vereinfachende Darstellung um Verzeihung, ich will keineswegs dieses englische Kulturgut verunglimpfen.

 

Natürlich sind meine Ausführungen nicht ernst gemeint! Oder doch? Es ist und bleibt eine Kinderserie, die ich jetzt nicht hochstilisieren will. Ich bitte dennoch zu bedenken, warum diese Serie bzw. Figur sich solch einer Beliebtheit erfreut? Weil vielleicht jeder gern etwas wie Sam wäre? Motiviert, engagiert, kompetent, bescheiden und allzeit eine teamfähige Frohnatur...

Auffällig ist in meinen Augen auf jeden Fall, dass Sam keine übermenschlichen Kräfte  oder Fertigkeiten besitzt, er kann nicht mal zaubern, kann sich nicht verwandeln, nicht mit Tieren sprechen.... Er muss mit recht realen Gerätschaften auskommen und auch sonst ist alles nicht extrem an den Haaren herangezogen.

Also, wenn wir ehrlich sind könnten wir uns tatsächlich alle (und nicht nur die Kinder) ein Vorbild an ihm nehmen und es liegt an uns etwas zu sein wie Sam. Jeder kann es sein in seinem/ihren persönlichen Rahmen, aber man braucht dafür sicherlich keine übermenschlichen Kräfte sondern nur eine vorbildliche Einstellung zu seiner Tätigkeit/Beruf/Job/Berufung oder wie man es auch immer nennen mag.

 

Unten noch ein paar Bilder vom Raum der Kinderbetreuung im Toscana-Urlaub, eine stillgelegte aber restaurierte Kirche.... war für mich schon etwas Besonderes dort eine Kinder-Halloween-Party mit zu erleben, aber irgendwie machten die netten Betreuerinnen dort ja auch durch ihre Tätigkeit täglich eine Art „Gottesdienst“ mit glücklichen und strahlenden Kindern.