Vorstellung: LESTOR-Projekt

Schon seit Beginn des Projekts verfolge ich mit großem Interesse die engagierten Bemühungen des Projektteams aus der Klinik für Neurologie des Universitätsklinikums Freiburg. Nun freut es mich, dass auch der Rettungsdienstbereich Lörrach geschult und als Projektregion aufgenommen wird.

Es geht kurzgefasst und vereinfacht gesagt darum, dass Patienten mit einer besonders schweren Art des Schlaganfalls (LVO - Large Vessel Occlusion) bereits möglichst beim Notruf identifiziert werden oder ansonsten zumindest im Rahmen der rettungsdienstlichen Primärversorgung. Mittels eines Scores wird das Risiko / die Wahrscheinlichkeit für einen LVO bewertet und der Patient dann direkt und schnellstmöglich (ggf. im ländlichen Bereich durch eine frühe Hinzuziehung / Parallelalarmierung der Luftrettung) in eine Zentrumsklinik mit der Möglichkeit der Thrombektomie gebracht. Schlußendlich geht es um eine maximale Minimierung der Prähospitalzeit für dieses spezielle Patientengut.

 

Weitere Informationen zum Projekt findet man hier:

https://www.uniklinik-freiburg.de/neurologie/forschung/klinische-studien/lestor.html

 

Ich bin nur interessierter Beobachter und Anwender des LESTOR-Projekts, ich will mich daher auch keineswegs mit den entsprechenden und ehrenwerten Federn schmücken.

Vielmehr will ich meine Bewunderung für dieses innovative Projekt zum Ausdruck bringen, denn gerade in der präklinischen Notfallmedizin sind diese extrem schwierig um zu setzen und es gilt viele Hürden zu überwinden. Für einige Entscheidungsträger wird es oft zu zu riskant etwas zu unterstützen, für was es noch keine wissenschaftliche Evidenz gibt und wenn es keine Verpflichtung zur Teilnahme gibt.

 

Ich sehe es anders: Alle Innovationen sind zunächst unterstützenswert solang ihr Ansinnen edel ist. Nur in dem man wissenschaftlich ausprobiert kommt man schlußendlich voran und kann die Zukunft gestalten. 

 

Hier liegt der Benefit sogar offensichtlich auf der Hand und steht eigentlich nicht in Frage. Lediglich die Umsetzung ist neuartig und innovativ. Daher bin ich überzeugt, dass das Projekt schlußendlich konsolidiert wird und gerade im hiesigen ländlichen Raum die Schlaganfallversorgung prägen und optimieren wird.

 

Hoffentlich gibt es weitere pfiffige Köpfe mit ähnlich guten Ideen, denn ich glaube es gibt noch einige notfallmedizinische Äcker, die es zu bestellen gilt. Ich sage schon einmal jetzt pauschal meine Unterstützung zu.

 

So predige ich auch bei vielen meiner Lehrveranstaltungen: Bringt Euch konstruktiv und engagiert in die Weiterentwicklung Eures Arbeitsfeldes ein. "Stillstand ist der Tod" heißt es hierzu plakativ in einem Liedtext.  Seit mutig, bringt Frustrationstoleranz mit und kämpft für Eure Ideen. Wie gesagt, so lange das Ansinnen hierbei edel ist, ist es jede Unterstützung wert. 

 

Was bedeutet ein edles Ansinnen?

1.) "Simply try to do your best, not to be the best!"

2.) "Der Patient soll der Gewinner sein"

 

That's it!