Lebenszeichen in Zeiten der Krise

Ich bin gerührt, dass sich schon liebe Menschen Sorgen um mich gemacht haben, weil ich so lange nichts mehr im Blog veröffentlicht habe. Nein, ich bin nicht krank oder gar verschieden, mir geht es sehr gut! Natürlich beeinträchtigt mich die Corona-Krise auch und sorgt für viel  Arbeit und wenig Schlaf, aber gesundheitlich geht es mir Bestens.

 

Ich denke nur, dass wir aktuell mit Informationen überflutet werden und wohl kaum einer Interesse hat von mir nun auch noch lange Texte zu lesen, daher habe ich die Produktion von „Denkzetteln“, und so verstehe ich meine Blog-Posts, vorerst ruhen lassen.

 

Es sei mir nur folgendes Anliegen gestattet: Ich werde häufig gefragt, was man gerade jetzt tun könnte um mit der Situation besser zurecht zu kommen. Es tut mir leid, ein hoch wirksames Universalrezept kann ich nicht bieten, beweisen kann ich auch nichts. Lediglich kann ich eine rein subjektive und persönliche Einschätzung abgeben.

 

1.)   Jeder sollte seinen positiven Beitrag zur aktuellen Situation sehen und darf auch stolz darauf sein. Angefangen von Menschen, die sich diszipliniert an die Vorgaben und Regelungen der Selbstisolation und des Social Distancing halten. Die auch mal eine Packung Klopapier wieder ins Supermarktregal stellen und sich auch sonst nicht den Hamsterkäufen hingeben ;-) Noch mehr gilt es natürlich für alle Mitarbeiter im Gesundheits- und Sozialwesen! Ich bin gerade jetzt stolz Arzt zu sein und somit aktiv zur Bewältigung der Krise mit voller Kraft beitragen zu können. Nun ist von jedem in der Branche egal welcher Profession Berufsethos und Stolz gefragt – wir können die Situation nun massgeblich gestalten! Nun brauchen wir Kampfesgeist, wenn nicht jetzt, wann dann?

2.)   Behaltet Euren Humor und den respektvollen und wertschätzenden Umgang miteinander! Die Lage ist alles Andere als lächerlich, aber jegliche Reibereien kosten unglaublich viel Kraft/Energie sowie Motivation. Man darf trotz trauriger Momente auch jetzt mal frech und humorvoll sein, dies ist ein wichtiger Schutzfaktor für unsere Seele.

3.)   Nehmt Schutzmassnahmen ernst, aber werdet nicht hysterisch sondern bleibt rational, auch wenn es schwer fällt. Wir im Gesundheitswesen haben gerade jetzt eine gewaltige Vorbildrolle für die Allgemeinbevölkerung, dessen sollten wir uns stets bewußt sein.

4.)   Achtet auf Eure Gesundheit: Ernährt Euch nun nicht aus Konservendosen (und auch nicht von Klopapier, macht nur Verstopfung), dies ist nicht notwendig und auch kontraproduktiv. Die Supermarktregale sind mit frischen Produkten voll und es spricht nichts gegen eine gesunde und vollwertige Ernährung. Versucht Euer Abwehrsystem durch die altbekannten Massnahmen zu optimieren, und da gehört eben auch eine gesunde Ernährung dazu. Solltet ihr Vorerkrankungen haben, versucht sich optimal zu therapieren, weil dies im Falle einer Infektion nun die entscheidenden Reserven sichern kann. Übertrieben gesagt brauchen wir jetzt jedes funktionsfähige Lungenbläschen und daher lasst jetzt bitte die Kippe aus und treibt so gut es geht Sport, um u.a. die Lungenkapazität zu erhöhen. Nur eigene Infektsymptome sollten uns vom Sport abhalten.

5.)   Unser Gesundheitssystem funktioniert (noch), aber man sollte es nur wegen triftiger Dinge in Anspruch nehmen. Für „Sonderwünsche“ ist jetzt leider keine Zeit.

Also, bleibt bei der Stange und v.a. gesund!

Bis demnächst

Euer Thomas