Frühlingserwachen: Der "neue" Notarzt-Defender Todtnau

Unser Notarzt-Defender ist aus einer Kur zurück und wieder im Einsatz. Herr Fricker aus Zelt i.W., ein wahrer Künstler seines Faches hat den Innenausbau des Defenders deutlich modernisiert und erweitert. Dies wurde notwendig, nachdem wir erfreulicherweise einen kompletten Ausrüstungssatz nach dem aktuellen Stand der Technik analog zu den anderen NEF des Landkreises erhalten haben. Für viele Leser ist das Equipment ein zu erwartender Standard, dies war es jedoch bisher für uns nicht. Es ist ein weiterer wichtiger Meilenstein auf dem Weg zu einem vollwertigen und ernst zu nehmenden Notarztstützpunkt in einem herausfordernden Einsatzgebiet und beschränkten Ressourcen des Gesundheitswesens.

Mitgeführt wird nun ein Corpuls C3 incl. externem Schrittmacher, NIBP und CO-Messung bei Brandereignissen. Das Beatmungsgerät Weinmann Standard 2 macht neben der kontrollierten Beatmung auch eine NIV möglich. Ein weiterer Perfusor in Ergänzung zum Gerät auf dem RTW macht eine differenzierte kontinuierliche Pharmakotherapie möglich. Auch das Reanimationsgerät Corpuls CPR ist nun verlastet. Entscheidet man sich (bsp. nach Lysetherapie) zu einem Transport unter Reanimation, ist dieses Gerät essentiell. Auch die restliche Ausstattung incl. der medikamentösen Optionen wurde in den letzten Monaten deutlich aufgestockt.

Wie gesagt, es geht nicht um eine Ausstattung über dem geforderten Standard, sondern nur darum eben diesen Standard zu erfüllen. Dies macht natürlich nun eine entsprechende Einweisung und Training in/mit den Geräten notwendig, was wir aber begeistert absolvieren. 

Ebenfalls geschult werden aber nicht nur wir sieben Notärzte des Standortes, sondern auch die First Responder - Gruppen des Einsatzgebietes von Bergwacht und DRK. Ist der RTW aus Schönau nicht verfügbar bin ich auf die First Responder bei der initialen Patientenversorgung angewiesen. Ein breites und solides notfallmedizinisches Wissen und Können ist bei den Helfern vorhanden, doch nun gilt es auch noch die Gerätekenntnisse zu stärken, um die vorhandenen materiellen Ressourcen schnell und zielgerichtet nutzen zu können.

Klar führen wir nicht die landesweite Liste der Einsatzzahlen an, aber ich halte gerade hier eine moderne notfallmedizinische Ausstattung für unabdingbar, denn die Transportwege in die Klinik sind lang und somit können wichtige diagnostische wie therapeutische Schritte nicht in die Klinik verlagert werden. Fehlendes Material und benötigte Medikamente aus den Kliniken zu zu führen ist schlichtweg unmöglich.

Wir leben also den Spagat zwischen Tradition (bzw. Bekenntnis zum ländlichen Lebensraum) und Moderne (also eine notfallmedizinische Versorgung state of the art) - wie es auch die unten abgebildeten Portraits des bekannten Foto-Künstlers Sebastian Wehrle aus dem Schwarzwald zum Ausdruck bringen.